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Veröffentlicht am 15.06.2023

Im Porträt: Rola Abdulhamid | „Ich empfinde Bochum als meine Heimat und fühle mich hier sicher.“

In einem Erzählworkshop in der IFAK-Einrichtung „Alte Post“, im Bochumer Stadtteil Goldhamme, lernten wir Rola Abdelhamid kennen, die im Jahr 2015 von Syrien nach Deutschland floh. In der Alten Post engagierte sie sich schon bald ehrenamtlich. Im Porträt erzählt sie über die Schwierigkeiten, die sie und ihre Familie meistern müssen und spricht darüber, was ihr hilft, sich in Bochum zuhause zu fühlen.  

Von Juni bis September 2022 wurde im Stadtteiltreff Alte Post ein kreativer Erzählworkshop von Yussra Alaswad durchgeführt. Ziel dieses Workshops war es, die Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmenden in Bezug auf ihre eigene Lebensgeschichte und ihre Wünsche und Pläne für die Zukunft zu fördern. Mit Hilfe von Sprachanimation und kreativen Methoden wurden die Teilnehmenden ermutigt, kurze Texte, Beschreibungen ihres Alltags und sogar Gedichte zu schreiben. Neben den kreativen Einheiten unternahm die Gruppe auch gemeinsame Ausflüge ins Kunstmuseum Bochum sowie ins LWL Museum Zeche Zollern in Dortmund.

Für das entstandene Video (s. unten) führte Yussra Alaswad mit Rola ein Interview in Arabischer Spache. Fahed Abdullah führte die Kamera und schnitt das Video. Die Übersetzung für die deutschen Untertitel fertigte Fadi Klesli an.

Der folgende Text ist eine Kurzbiografie von Rola, den sie und Yussra Alaswad gemeinsam verfassten. Die deutsche Übersetzung finden Sie weiter unten.


Rola Abdelhamid wurde 1965 in Qamischli, in einer kurdischen Region Syriens, geboren. Über mehrere Jahre arbeitete sie dort als Krankenpflegerin.

Sie hat drei Kinder. Sie erzählt, sie habe hart dafür gearbeitet, dass alle drei einen Universitätsabschluss machen konnten. Nach Kriegsbeginn in Syrien mussten ihre Kinder fliehen, um nicht in den Kriegsdienst eingezogen zu werden. Aufgrund der immer schlechteren Sicherheitslage und der schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in Syrien sah sie sich ebenfalls gezwungen zu fliehen und ein neues Leben in einem neuen Land zu beginnen. Der Fluchtweg war voller Gefahren und Schwierigkeiten, bis sie im Oktober 2015 in Deutschland ankam, erzählt Rola.

Sie verbrachte mehrere Monate in einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Kösen in Sachsen-Anhalt und zog später nach Bochum, wo bereits ein Teil ihrer Familie lebte. Sie habe hart gearbeitet, um die Sprache gut verstehen und sprechen zu können. Später half sie vielen Neuankömmlingen, die eine Übersetzung in Regierungsbehörden benötigten, oder begleitete sie zu Arztbesuchen oder ins Krankenhaus. Seit sie nach Bochum gezogen ist, geht sie immer wieder zur IFAK, zum Beispiel zur „Alten Post“, wo sie selbst mittlerweile anderen Flüchtlingen in verschiedenen Lebensangelegenheiten helfen kann und sie unterstützen kann, bis sie das erreichen, was sie sich in diesem Land wünschen, erzählt Rola.

Rola sagt:

"Ich bin dankbar für die Unterstützung der IFAK und für Ihre helfende Hand, um die Schwierigkeiten zu überwinden, mit denen wir konfrontiert sind. Dabei werden kontinuierlich Aktivitäten durchgeführt, um die Stadt Bochum und die Nachbarstädte kennenzulernen und Angebote zur Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Sprache, damit wir uns auch in den Arbeitsmarkt integrieren können, denn Arbeit ist ein fester Bestandteil des Lebens in Deutschland."

 

Youtube-Link: https://youtu.be/qBNjU1Nuerg

 

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Interview und Text: Yussra Alaswad
Video: Fahed Abdullah
Foto: Miguel Ángel Castillo Archundia
Redaktion: Patrick Ritter
Übersetzung: Fadi Klesli




 

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